Der Sozialfonds Transport und Logistik hat den ersten angepassten Lkw zur Ausbildung von Personen mit eingeschränkter Mobilität vorgestellt.

Der Truck 2.0. bietet Personen mit eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit, den Beruf des Lkw-Fahrers auszuüben.

Die Steuer- und Bedienelemente können je nach Art der Behinderung angepasst werden. Der Lkw steht allen
Bildungspartnern zur Verfügung, mit denen der SFTL eine enge Zusammenarbeit unterhält.
Mit dieser Investition öffnet der SFTL nicht nur die Transport- und Logistikbranche für Fahrer mit
eingeschränkter Mobilität, sondern stellt ihnen auch ganz konkret ein Arbeitsmittel zur Verfügung, mit dem sie ihren Traum verwirklichen können.

 

Der Sozialfonds Transport und Logistik ist der Sozialversicherungsfonds der Arbeitgeber und
Arbeitnehmer der Straßengütertransport- und Logistikbranche. Um Berufskraftfahrer-Bewerbern(Bewerberinnen) mit
eingeschränkter Mobilität die Möglichkeit zu bieten, eine Ausbildung zu machen und Zugang zum Beruf des Lkw-Fahrers zu haben,
stellt der SFTL den Truck 2.0 bereit. „Bisher standen Personen mit eingeschränkter Mobilität oft
vor großen Hürden, wenn sie eine Ausbildung zum Lkw-Fahrer machen wollten, weil das Fahrzeug hierfür
individuelle Anpassungen braucht“, erklärt Erwin Gysens, technischer Berater des SFTL. „Die
Steuer- und Bedienelemente des Truck 2.0. lassen sich je nach Behinderung unterschiedlich anpassen. So können beispielsweise
je nach Person die oberen oder die unteren Gliedmaßen beeinträchtigt sein oder nur die linke oder die rechte Seite oder beide, oder die Person hat vielleicht Gleichgewichtsstörungen oder
einen beeinträchtigten Gehörsinn. Mit dem angepassten Lkw haben sie alles, um sicher durch den Straßenverkehr zu kommen.“
Die Bildungspartner des SFTL, wie Forem, VDAB,
LOGISTICITY.BRUSSELS, Sekundarschulen und Erwachsenenbildungsinstitute, können den Lkw ausleihen.


Berufskraftfahrer-Bewerber(innen) mit eingeschränkter Mobilität können den Truck 2.0. auch dazu benutzen,
ihre Führerscheinprüfung C(E) zu machen, die für den Berufszugang nötig ist. „Als ich vor einigen Jahren
im Betrieb meines Vaters arbeitete, hatte ich einen schweren Unfall mit einem Lastwagen. Beide Beine mussten amputiert werden“, erzählt
Alain Dumenil, von Beruf Lkw-Fahrer. „Nach der Reha war es
für mich unvorstellbar, nicht mehr Lkw fahren zu dürfen. Deshalb habe ich dafür gekämpft, meinen Führerschein wieder zu bekommen. Mit angepassten
Steuer- und Bedienelementen konnte ich wieder ganz normal fahren und sogar wie vorher
beim Kunden die Plane öffnen und schließen. Seit Kurzem fahre ich aber nicht mehr selbst, weil ich
den Familienbetrieb übernommen habe und die Geschäfte führen muss.“


Der Staat beteiligt sich an den Kosten, die dem Arbeitgeber durch die Anpassung eines Lkw an den individuellen Bedarf seines
Fahrers mit Behinderung entstehen. Außerdem beteiligt sich der Staat an den Ausbildungskosten
von Fahrern mit eingeschränkter Mobilität. „Je nach Region gibt es unterschiedliche Prämien und Beihilfen“, erklärt Geert
Heylen, Ausbildungsleiter beim SFTL. „Der Sozialfonds Transport und Logistik tritt hier als
Mittelsperson auf. Interessenten können sich an uns wenden. Wir leiten sie dann
an die zuständige Stelle weiter, um die konkreten Details zu regeln.“